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How many days till X-mas?

Von am 15.10.2012

Im Zuge meiner Recherche zu den Ideen für meine QR-Code T-Shirt Kampagne habe ich mir die Frage gestellt, was einen Passanten auf dem Bahnhof oder sonstwo, der mich in meinem T-Shirt rumlaufen sieht, dazu bringen könnte, den QR-Code zu scannen. Schnell war mir klar, dass ich den potentiellen Nutzern irgendeine Art von Mehrwert anbieten muss, damit sie überhaupt ihr Smartphone zücken, es entsperren, die Scanner-App starten und die Kamera auf mich richten.

Ideen

Meine Ideen reichten von einer QR-Code Marketing-Kampagne für eine Band, wo der Nutzer durch Scannen des QR-Codes den neuesten Song der Band downloaden kann, über eine Rezepte App, bei der man täglich einen neuen Rezeptvorschlag bekommt, bis hin zu einem kleinen Online Spiel, wo man den Träger des T-Shirts herausfordern kann und versucht dessen Bestzeit zu schlagen.

Design

Nach längerem Brainstorming und einigen Handskizzen mit möglichen Designs entschied ich mich aber für eine weniger aufwändige Anwendung, die die Nutzer durch ein witziges Design ansprechen soll. Nach Einscannen des QR-Codes auf meinem T-Shirt wird der Nutzer auf eine Webseite weitergeleitet, die ihm, im selben Design wie das T-Shirt, die noch verbleibenden Tage bis Weihnachten anzeigt.

Umsetzung

Die Umsetzung erfolgte mit einer einfachen mobilen Webseite mit 2 Grafiken und einem kleinen Javascript, das die noch verbleibenden Tage bis Weihnachten zählt und als Text ausgibt. Als Wiedererkennungswert habe ich die selben beiden Grafiken, wie auf dem T-Shirt verwendet (Mütze und Schriftzug). Nur anstatt des QR-Codes wird auf der Webseite die Zahl der noch verbleibenden Tage bis Weihnachten angezeigt. Ein kleiner roter Rand und ein paar Schatten sollten das Ganze noch etwas freundlicher und plastischer gestalten.

 

Datenerhebung

Zusätzlich platzierte ich auf der Webseite noch eine kleine Umfrage mit ein paar Fragen an den/die BesucherIn. Die ersten drei Fragen gaben ein paar einfache Antworten zum Ankreuzen vor und die letzte Frage hatte ein paar Links zu Amazon-Geschenkelisten zur Auswahl.

Die Felder zum Ankreuzen sind einfache Radiobuttons, die mit ein paar CSS3-Befehlen umgestyled wurden.

Um die Anzahl der Besucher und deren Antworten auf meine Fragen einfach nachverfolgen zu können, inkludierte ich Google Analytics auf der Webseite und hängte mittels JavaScript an jeden Radiobutton bzw. Link einen OnClick-Listener, der eine Event-Nachricht an Google Analytics sendet. Dort können dann einfach umfangreiche Auswertungen gemacht werden.

Erwartungen

Ich denke, dass ich mit dem ansprechenden Design des T-Shirts doch einige Leute dazu bringen kann, den QR-Code zu scannen. Da ich das T-Shirt wohl am häufigsten an der FH tragen werde, wird der Großteil der Scanner Studenten sein. Da ja jetzt die kalte Jahreszeit kommt, werde ich im Freien wahrscheinlich eine Jacke über dem Shirt tragen, somit werden auf meinem täglichen Weg von und zu der FH nur wenige das T-Shirt zu sehen bekommen.

Über die Beantwortung der Fragen kann ich keine wirklichen Vorhersagen treffen, außer, dass sich vielleicht nicht alle, die auf die Seite kommen, auch Zeit nehmen, um die Fragen auch zu beantworten.

Auswertung

Google Analytics bietet einen einfachen Überblick über Anzahl und Herkunft der Besucher, ebenso wie die benutzten Systeme und Browser.

Durch die Click-Events ist es möglich, den Weg der Benutzer auf der Webseite zu verfolgen und ihre Antworten zu analysieren.

Ich habe mir vorgenommen, das T-Shirt zumindest einmal pro Woche an der FH zu tragen, um entsprechend Publikum zu erreichen, ebenso auf privaten Veranstaltungen.

In der Zeit von 20. Oktober bis 24. Dezember 2012 hatte ich das T-Shirt insgesamt 12 Mal an und erreichte dabei 16 eindeutige Besucher. Insgesamt waren es 22 Besuche, von denen also einige mehrmals auf meine Seite kamen. Ob das allerdings durch erneutes Scannen meines QR-Codes, also bewusst geschah, oder nur durch neuerliches Laden eines offengelassenen Tabs im Browser, kann ich leider nicht unterscheiden.

Interessant ist auch, dass von den 22 Besuchen 3 von einem Desktop-Computer kamen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass meinen QR-Code jemand mit der WebCam auf seinem Computer gescannt hat. Vielleicht hab ich mir da aber selbst ein Ei gelegt und hatte die Seite noch in einem meiner Browser-Tabs auf dem Rechner geladen und dieses wurde unabsichtlich refresht.

Anhand des Ereignisflusses lässt sich erkennen, dass nur 10 der 16 Besucher meine Fragen beantwortet haben. Eventuell war der Bildausschnitt ungeschickt gewählt und die Besucher erkannten nicht, dass unter den angezeigten, verbleibenden Tagen die Fragen auf eine Beantwortung warteten, oder die Leute waren einfach nicht bereit auf diese doch etwas persönlichen Fragen zu antworten.

Auffällig ist außerdem noch, dass nur die ersten drei Fragen jeweils beantwortet wurden. Die vierte Frage mit den Links zu Amazon Geschenksvorschlagslisten wurden anscheinend nie geklickt. Entweder waren die Links zu unscheinbar gemacht, oder die Leute hatten schon alle Geschenke für Weihnachten beisammen…

Die Realisierung des Eventtrackings mittels einzelner Click-Events stellte sich im Nachhinein als nicht so günstig dar, da, wenn ein Besucher eine Antwort revidiert und nochmal klickt, ein neuer Event geloggt wird und ich so, obwohl es nur 4 Fragen waren, bei manchen Besuchern bis zu 6 Clicks registriert habe. Von zwei Besuchern wurde ich außerdem darauf hingewiesen, dass sie am Ende den altbewährten “Absenden”-Button vermisst haben.

Konklusio

Alles in allem war es auf jeden Fall ein interessantes Projekt, einmal eine T-Shirt Kampagne von vorne bis hinten durchzuziehen. Man kann sicher einiges aus den Erfahrungen lernen. Als richtig erfolgreiche Kampagne würde ich meine allerdings angesichts der geringen Besucherzahl nicht bezeichnen, dafür müsste man sie wohl noch etwas professioneller aufziehen. Aber es sind sicher einige Dinge daraus für spätere Kampagnen brauchbar.

Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben!

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