Anerkennung der Jenischen und Sinti als nationale Minderheiten und ihre Benennung gemäss der Selbstbezeichnung der Minderheiten

Anerkennung der Jenischen und Sinti als nationale Minderheiten und ihre Benennung gemäss der Selbstbezeichnung der Minderheiten

Started
April 27, 2015
Petition to
Bundesrat Alain Berset
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Started by Verein schäft qwant

(version française: http://tiny.cc/petition_yeniches)

Entschuldigung reicht nicht - Es braucht die Anerkennung
Ein Volk ohne Namen ist kein Volk: Wir verlangen jetzt die Anerkennung der Jenischen und Sinti als nationale Minderheiten und ihre Benennung gemäss der Selbstbezeichnung der Minderheiten und ihrer Angehörigen.

Petition an den zuständigen Bundesrat, Herrn Alain Berset, für die
Anerkennung der Jenischen und Sinti als nationale Minderheiten und die richtige Benennung unserer Volksgruppen


Sehr geehrter Herr Bundesrat
2016 wird es dreissig Jahre her sein, seit Bundesrat Alphons Egli sich im Nationalrat dafür entschuldigt hat, dass die Pro Juventute mit der Aktion „Kinder der Landstrasse“ Hunderte Kinder ihren Familien entrissen hat. Es handelte sich grossmehrheitlich um Kinder von Jenischen wie von Sinti-Familien, von Fahrenden wie von Sesshaften. Die Lebensweise der „Zigeuner“ sollte vernichtet werden, die Volksgruppen sollten nicht weiter existieren.
Seither ist vieles geschehen, aber zu wenig. Zwar ist die jenische Sprache mittlerweile geschützt und die "fahrende Lebensweise" als Minderheitenrecht anerkannt, es fehlt aber die umfassende Anerkennung der Volksgruppen der Jenischen und der Sinti, die mit der Aktion Kinder der Landstrasse verfolgt wurden, als nationale Minderheiten der Schweiz. Es fehlt damit ein wirksamer Schutz ihrer Kultur – Sprache, Geschichte, Bräuche, Selbstorganisationen.
Insbesondere sieht sich die grosse Mehrheit der sesshaft lebenden Jenischen und Sinti ohne Minderheitenschutz. Ihnen droht weiterhin die kulturelle Anonymität.
Es genügt vielen Menschen nicht, dass sie als „Fahrende“ anerkannt sind oder dass die „jenische Sprache“ geschützt ist. Es genügt ihnen nicht, dass nur ein Teil ihrer Lebensweise und Kultur geschützt ist. Wir wollen in diesem Land als Volksgruppe geachtet, anerkannt und genannt sein, vergleichbar den Rätoromanen, die ebenfalls nicht nur wegen eines Teilaspekts ihrer Lebensweise, etwa als „Jägervolk“, anerkannt sind. Ein Volk ohne Namen ist kein Volk. Um die sogenannte Wiedergutmachung zu vollenden, braucht es auch den Schritt zur Anerkennung und zur korrekten Benennung dieser Volksgruppen. Gemäss Rahmenübereinkommen zum Schutz der nationalen Minderheiten, das von der Schweiz unterzeichnet wurde und 1998 in Kraft trat, steht den Angehörigen der Volksgruppen das Recht auf Selbstdeklaration zu. (Dies folgt namentlich aus dem Artikel 3 was auch im neuen „Handkommentar“ zum Rahmenübereinkommen von den Experten mit Nachdruck betont wird – siehe Seiten 164 ff.).
Die unterzeichnenden Organisationen lancieren diese Petition und fordern den zuständigen Bundesrat auf, zum 30-Jahr-Jubiläum der Entschuldigung der Landesregierung in einer eindeutigen Erklärung festzustellen, dass die Jenischen und Sinti in der Schweiz nationale Minderheiten darstellen. Die unterzeichnenden Organisationen unterstützen auch das Recht der Roma, als Minderheiten zu gelten.
Ein Volk ohne Namen ist kein Volk: Wir verlangen jetzt die Anerkennung der Jenischen und Sinti als nationale Minderheiten und ihre Benennung gemäss der Selbstbezeichnung der Minderheiten und ihrer Angehörigen.
Radgenossenschaft der Landstrasse
Cooperation Jenische Kultur
Organisation Jenisch-manisch-Sinti JMS
Verein schäft qwant

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  • Bundesrat Alain Berset